One Piece - Life At Sea

Tief atmete Garp die Luft ein und stieß sie nach mehreren Momenten wieder aus. „Hach, die frische Brise der Heimat. Wunderbar!“ Er klatschte in die Hände. „Senman, hol den Kompass raus! Ein Log Port wird hier nicht funktionieren. Richtung Nordwest von hier, wenn ich mich recht entsinne!“ Sollte schon gut gehen, oder? Senman salutierte und begab sich nach drinnen, um den alten, verstaubten Kompass zu holen. Wurde wohl lang nicht benutzt. Kein Wunder, in einem der Blues wurde grundsätzlich nur selten gesegelt. Schnell hastete der Soldat zurück und pustete dann den Staub weg und das ohne niesen zu müssen! Dann noch schnell drüber gerubbelt. Hoffentlich war der noch intakt.
„Oi, Amy“, Garp winkte sie her. „Sieh ihm genau zu. Zwar ist das kein Log Port, aber man weiß nie, wann man einen Kompass braucht! Man sollte immer für alles gewappnet sein, ja?“ Mit nem Grinsen klopfte er ihr auf den Rücken. „Wenn uns das Wetter gern hat, könnten wir heute, oder spätestens morgen ankommen.“ Heute wär dann doch besser, ne?

Warum, oh warum nur hatte ihn das Leben so sehr bestraft. Er konnte und wollte es nicht einsehen. Man würde meinen mit Vizeadmiral Garp zu segeln, war eine Ehre, doch Senman teilte diese Meinung nur bedingt. Dieser Typ war furchterregend! Nicht nur konnte er von jeden Moment sein Verhalten, wie auf Knopfdruck ändern er hatte so eine schiere Kraft. Bei ihm sollte man nicht auf der Liste stehen. Senman hatte echt die Arschkarte der Lotterien gezogen. Sengoku hatte ihn nämlich beauftragt, Garp, Amy und ihren Adler zu begleiten. Einfach als Vorkehrung, dass der Vizeadmiral dem Mädchen auch wirklich nicht in Gefahr brachte.
Zu seinem Glück, oder Unglück, hatte Garp überhaupt kein Problem darin gesehen. Er sollte, und er zitierte ‚Ihn einfach nicht nerven‘. Senman nahm seine Kappe vom Kopf un schüttelte diese aus. Da fing sich so leicht Dreck ein, es war unglaublich! Nicht zuletzt, weil dieser Vogel überall seine Federn fallen ließ. Kurz fuhr er sich durch seine dunklen Haare, bevor er sie wieder aufsetzte. Sein Blick war aufs Meer gelenkt, auf denen sie stetig vorankamen. In einer Windrosen Region mussten sie sich auf die eingebaute Maschinerie verlassen. Seine Aufgabe war im Moment Ausschau zu halten. Einfach genug.

Am Heck des Schiffes demonstrierte Garp vor Amy seine Künste, indem er eine Kanonenkugel mit Leichtigkeit hochhob und gegen einen rausragenden Stein ballerte. Ein Lachen brach durch seine Kehle. „Super Wurf, oder? Jeder Pirat, der auch nur denkt, er könnte uns was anhaben, hat sich aber richtig gestrichen!“ Die Arme vor der Brust verschränkt sah er zu den Rauch, der Aufstieg und zu den Wellen, die sich durch die Explosion bäumten.
Senman schreckte hoch, als er das gehört hatte. Sie schipperten gerade durch den Calm Belt! Riesige Seekönige treibten sich hier rum und der zeigte seine Künste gerade jetzt?! Er griff die Reling so stark, dass das weiß seiner Knöchel zu sehen war und fürchtete sich vor das, was kommen könnte. Er war kein Weichei, okay? Aber lebensmüde auch nicht, so wie gewisse, andere Personen. Nichts geschah. Erleichtert seufzte er. Mit nem Seekönig wollte er noch nicht kuscheln.
„Bwahahaha, Senman, du siehst ja aus, als hättest du nen Geist gesehen“, tauchte auf einmal Garps Stimme hinter ihm auf, was ihn aufschreien ließ. „Vizeadmiral Garp, mit allem Respekt, was haben Sie denn geraucht?“ Er bekam nur Lachen als Antwort, was aus ihm ein Seufzen brachte.

Garp musste den Kopf schütteln. Er war stolz, dass sie so fleißig an sich arbeitete, doch es mussten Grenzen gesetzt werden. Überarbeitete Soldaten, waren tote Soldaten. Schon viel zu oft hatte er es miterlebt, dass jemand aus Erschöpfung eine Attacke nicht hat kommen sehen und es ihm sein Leben gekostet hat.
Bei ihrer Begeisterung brach er in schallendes Gelächter aus. Genau so einen Anschub bräuchten andere, gewisse, Soldaten, die nicht von ihrem Arsch kommen und nichts Besseres zu tun haben, als sich über verschüttete Suppe aufzuregen.
Dass er sich nicht öfter verschluckte, wenn der aus dem Nichts mit Mund voll mit Essen loslachte, blieb ein Mysterium. Andererseits, vielleicht hatte er es sich einfach antrainiert. Wie auch immer das funktionieren sollte. „Das lob ich mir, weiter so, junge Soldatin!“ Mit einer Serviette wischte er sich Essensreste von seinem Mund- eigentlich seinem ganzen Gesicht. Wie er sowas schaffte war Einigen ein Rätsel. Doch etwas Anstand musste man ja besitzen, auch wenn es im Vergleich nicht mal annähernd das Entschuldigte, was er sich oftmals leistete.
Folgendes bestätigt nur diese Aussage.
„Wir brechen morgen auf.“ Seine Worte wurden mit selbstverständlichen Ton unterstrichen. Sengoku konnte ‚schön in den Arsch gehen‘, wie er es oft so schön formulierte. Ausdrucksweisen wie diese waren normal für den Helden der Marine. Gerade wegen dieses Titels, dieser gewissen Tat, konnte der Großadmiral nichts tun, als Garp machen zu lassen und zu hoffen, dass kein Scheiß passierte. Sengoku war bewusst, dass, wenn es drauf ankam, Garp sowieso der Erste wäre, aufzutauchen und seinen Job richtig auszuführen.
Garp schaufelte das letzte bisschen Nahrung, das er übrig hatte, in sich hinein. „Ich hab schon eine Route, die wir segeln werden, eingeplant“, er warf ihr ein großes Grinsen zu. „Also bereite dich nach dem Essen vor, pack Klamotten und sowas. Und nimm Shou mit, sonst wird er einsam.“ Als ob das überhaupt gesagt werden musste!

Als ob Sengoku es in seinem Büro gespürt hätte, seufzte er tief. „Verdammt noch mal, Garp. Was willst du jetzt schon wieder machen?“, fragte er sich selbst und schlug sich die Hand ins Gesicht, während seine Ziege friedlich neben ihn seine wichtigen Dokumente fraß. Nichts Neues, dennoch amüsant für alle Beteiligten. „Soldat Senman“, Angesprochener salutierte. „Überbring Vizeadmiral Garp eine Nachricht für mich“, er langte für seine Papiere, nur um zu bemerken, dass diese gerade runtergeschluckt wurden. Seine Ziege rülpste. „Du raubst mir den letzten Nerv!...“
Der Soldat räusperte sich unwohl. „Großadmiral Sengoku, was soll ich ihm mitteilen?“ Sengoku seufzte. „Teil ihm mit, dass er ja nichts gefährliches anstellen soll, wenn er schon ein Kind mit sich schleppen muss!“ Er bekam kurz einen verstörten Blick und salutierte erneut. „Jawohl, Großadmiral!“

Mit nem Kopfschütteln winkte Garp ab, als ob er ernsthaft ein Problem damit hatte, an seinem freien Tag gestört zu werden. Das sagte er nur zu dem Offizier, um ihn noch mehr zu ärgern. "Als ob es deine Schuld ist, dass er nichts aushält", lachte er heiter. "Wenn ich wirklich meine Ruhe wollte, würd ich meine Enkel besuchen", grinste er. "Einer von ihnen ist in ungefähr deinem Alter! Vielleicht ein Jahr älter. Kleiner Bengel!" Dass er ihr über Ruffy erzählte, war keineswegs eine Seltenheit. An dieser Stelle würde sich so mancher fragen, ob das beabsichtigt war oder ob es einfach der Fall war, da sie eben ein Kind in seinem Alter war. Offensichtlich redete er nur über Ruffy. Lies dabei die kleinen, 'unwichtigen' Sachen, wie Gol D. Rogers Sohn oder den Bergbanditen oder, Gott verbiete, diesem Rothaar, aus.
Ohne es zu merken hatte er all seine Cracker aufgefuttert und fasste in ne leere Tüte. "Oh, verdammt", er wendete sie und beobachtete die restlichen Krümel die raus und auf den frisch gewischten Boden fielen. Seine verengten Augen schossen von rechts nach links, als würde er erwarten gleich nen Mop ins Gesicht gepfeffert zu bekommen. Nichts dergleichen passierte und er führte, nun mit schnelleren Schritten, seinen Weg fort. "Da wären wir!" In der Zeit, in der sich das Theater abgespielt hatte, war die Kantine so gut wie leer gefegt, mit den Ausnahmen von ein paar verteilten Soldaten, die schön Zeit schinden wpllten, bevor es zurück an die Arbeit ging. Garp entsorgte die Tüte und holte sich für die beiden ein, sehr sehr, großzügiges Mahl. Natürlich war vorgesorgt für Leute wie ihn. "Hier", er drückte ihr den Teller in die Hand. "Zwar keine Suppe, aber das ist ja auch keine richtige Mahlzeit, oder?", erneut lachte er. Wie eine Suppe irgendjemanden sättigen konnte ging über seinen Verstand. Unmöglich!